Vor einiger Zeit bekam ich von LillyLavande einen Blog Award.
Es ehrt mich, dass Judith an mich gedacht hat. Ihr müsst euch unbedingt ihre Fotos aus dem Papilorama Kerzers ansehen. Kommt mal mit....Unglaublich, oder!
Zurück zum Thema. Der Award besteht darin, einige Persönliche Fragen zu beantworten. Nicht, dass ich Probleme mit persönlichen Fragen habe, sondern die fehlende Zeit ist der Krux.
Ich möchte euch zeigen, warum im Moment alles drunter und drüber geht. Eine anstrengende aber auch eine sehr schöne Zeit hat vor zwei Wochen begonnen.
N E I N, nicht die Jagd, sondern die "Wimmlet" Zeit.
Gewimmelt wurden im Wallis vor zwei Wochen die erste Hälfte der Pinot Noir Trauben. Nachdem das Traubengut in Malans ankam, wurden diese gequetscht, entstielt und anschliessend mit Trockeneis gekühlt. Durch diesen Vorgang lösen sich die ganzen Inhaltsstoffe aus den Traubenhäuten. Jeder Winzer hat dazu aber seine eigene Vorgehensweise.
Das kühlen mit Trockeneis sieht sehr spaktakulär aus. Alle Kinder aus der Nachbarschaft sind jedes Jahr
auch dieser Meinung! Seufz......
Dieser Vorgang ist nicht ganz ungefährlich, da grössere Mengen von Kohlendioxid entstehen. Dieses sammelt sich am Boden und muss mit einer Belüftung abgezogen werden. Einige Winzer stellen im Keller aus diesem Grund eine brennende Kerze auf. Geht die Flamme aus, heisst es, schnellstens den Keller zu verlassen, ansonsten droht Erstickungsgefahr.
Ich möchte euch nicht mit einem endlos langen Post langweilen. Darum nur noch die Kurzform.
Erwärmen, mit Zuchthefe die Gärung einleiten- nach dem Vergären, Abpressen- in den Tank füllen- und nun ist es Jungwein.
Was folgt ist jedem Kellermeister sein Geheimnis!
Die Vorraussetzung für einen guten Wein ist sauberes und schönes Traubengut.
Einzelne Trauben sind auf diesem Bild mit Botrytis (Graufäule) befallen.
Der Vorteil von der Handernte ist, dass die Erntehelfer, die z.B mit Graufäule betroffenen Beeren (Bild oben) schon im Rebberg
herausschneiden. So gelangt nur sauberes Traubengut zur Weiterverarbeitung in den Keller.
Der Winzer bestimmt mit seiner intensiven Arbeit im Rebberg, das ganze Jahr hindurch schon die Endqualität der Trauben.
Das Wetter bleibt natürlich unberechenbar.
Letztes Jahr waren vielerorts die Trauben von der Essigfäule befallen.
Es wurde doppelt soviel Zeit zum Ernten benötigt wie in einem "normalen" Jahr.
Nur erfahrene Erntehelfer wurden eingesetzt. Zu heikel war die Arbeit.
Wie das mit einer sogenannten Vollerntermaschine funktionieren soll, bleibt mir als Halblaie schleierhaft.
Zu grossen Weingütern gehört meist auch ein Labor.
Da können gewisse Fehler behoben werden. Da der Konsument diesen Wein liebgewonnen hat, soll dieser auch jedes Jahr gleich schmecken.
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Aber eben, das praktizieren meist die grossen Produzenten.
Ansonsten ist der Wein wie Honig oder Alpkäse ein Naturprodukt. Da ist es ja auch nicht möglich, dass es immer gleich riecht. (Langnese Honig ausgeschlossen.)
Es gibt sehr viele ausgezeichnete Winzer in der Schweiz in Österreich und Deutschland.
Darum empfehle ich regionale Weine.
Übrigens kommt der zweifache Pinot Noir Weltmeister aus Malans. Es ist das Weingut Donatsch.
Na dann Prost!
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar neue Details zum Thema Wein erzählen.
So, und jetzt tun mir von der Ernte und der Weiterverarbeitung im Keller die Knie und der Rücken weh. (geschweige denn wie meine Hände und Nägel aussehen)
Jetzt setze ich mich zur Erholung an die Nähmaschine.
Der nächste Post wird wieder modischer Natur sein.
Gruss Karin